Lasterstein in Form eines phantastischen Tieres
Datierung: 17. Jh. (?)
Material: Stein, Eisenkette
Inventarnummer: StR107
Wozu diente der Stein?
Das Tragen von Lastersteinen gehörte wie das der Schandmaske zu den Ehrenstrafen. Die zu bestrafende Person hatte das oft erhebliche Gewicht zu tragen, während sie sich an einem öffentlichen Ort aufstellen oder herumgehen musste. Oft wurden auf diese Weise zänkische Frauen oder Diebinnen bestraft.
Wie konnte ein Lasterstein aussehen?
Lastersteine konnten in vielfältigen Formen gestaltet sein: als Kopf mit ausgestreckter Zunge, als Hund, wie bei diesem Beispiel, oder auch als Kröte. Außer als Laster- oder Lästersteine bezeichnete man sie auch als Kröten-, Schand- oder Bagsteine (bagen = zanken).
Welche Folgen hatte eine Ehrenstrafe?
Die seit dem 12. Jahrhundert vorkommenden Ehrenstrafen waren keine harmlosen Spielereien. Abgesehen davon, dass der Verurteilte durch ihren Vollzug auch körperlich zu Schaden kommen konnte, veränderte die Beeinträchtigung der Ehre auch seinen sozialen Status und damit die Identität des Bestraften. Wollten sie nicht mit der Schande leben und sich mit ihrer neuen Rolle nicht abfinden, blieb ihnen nur die Auswanderung.
Weiterführende Informationen finden Sie in der Forschungsdatenbank des GNM
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