Schiwa sitzen - Performance von Simona Leyzerovich

03.09.-09.09.2023
Altes Café im Germanischen Nationalmuseum


Die jüdische Schiwa ist die Trauerzeit in der ersten Woche nach einer Beerdigung. Eine Woche für entschlossenes Trauern und Abschiednehmen.

Während der Schiwa wird auf Belustigung und Unterhaltung verzichtet. Das Arbeiten, das Kochen sowie das Abwickeln von Geschäften sind nicht zulässig. Das äußere Erscheinungsbild und die Körperpflege dürfen von der Trauer nicht ablenken. Eine unwiderrufliche Veränderung muss verarbeitet werden, um Platz für Neues zu schaffen.

In ihrer Performance “Schiwa sitzen” thematisiert Simona Leyzerovich den Schmerz und die Trauer der Immigration (Einwanderung).
Eine Trauer um Personen, die unter den Bedingungen für Immigration leiden.
Ein Abschied von der nationalen Zuordnung, von alten Mustern und Einstellungen.
Ein Schmerz, verursacht von der Leere nach dem Abschied.

Die Performance findet im Rahmen des Stipendiatsprogramms "Artists-in-Residence" zur Sonderausstellung Horizonte: Geschichten und Zukunft der Migration im Germanischen Nationalmuseum statt. Sechs zeitgenössische Künstler*innen haben als künstlerische Ergänzung zur Ausstellung neue Werke geschaffen, die sich auf die Ausstellungsthemen beziehen.

Zu den Kunstprojekten der "Artists-in-Residence"

Simona Leyzerovich sitzt Schiwa. Ein Besuch der Performance ist zu den Öffnungszeiten des Museums möglich (Montag geschlossen). Besuchende können die Künstlerin in dieser Trauerzeit mit einem Gespräch oder mit ihrer Anwesenheit unterstützen.


Foto: © Katharina Bernhard