Tagungen und Konferenzen 2019 (chronologisch)
Forum Historische Musikinstrumente: Violininstrumente im Dialog
23. – 27. Januar 2019
Die Hochschule für Musik Nürnberg und das Germanische Nationalmuseum veranstalten jährlich ein mehrtägiges Forum, das sich in wissenschaftlicher und künstlerischer Forschung einzelnen Gattungen historischer Musikinstrumente widmet.
Veranstalter: Germanisches Nationalmuseum und Hochschule für Musik Nürnberg
Ort: Germanisches Nationalmuseum, verschiedene Räume
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Wiebke Weidanz
MODELLIERUNG VON KULTURGESCHICHTE
31. Januar 2019
Das Forschungskolleg Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums: Vermittlungskonzepte für das 21. Jahrhundert hat es sich zum Ziel gesetzt, durch eine praxisorientierte Doktorandenausbildung den Wissenstransfer zwischen Forschungsinstitutionen und Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken. Gerade im „postfaktischen“ Zeitalter besteht eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung darin, über die historische - ebenso wie über die aktuelle - Modellierung von Geschichte Rechenschaft abzulegen. Anhand der langen Geschichte des GNM soll erforscht werden, wie die Sammlungsbestände dazu benutzt wurden, im Einklang mit den jeweils dominanten intellektuellen, politischen und gesellschaftlichen Imperativen wechselnde historische Erzählungen bzw. „Entwicklungslinien“ zu konstruieren.
Als offizieller Auftakt der Kolleg-Aktivitäten findet ein Workshop statt, der das Oberthema „Modellierung von Kulturgeschichte“ aus vier verschiedenen Perspektiven zur Diskussion stellt.
Tagungsprogramm
14:00 – 14:15 Uhr Eröffnung der Veranstaltung
14:15 – 14:30 Uhr Vorstellung des Forschungskollegs
14:30 – 15:20 Uhr Aleida Assmann (Konstanz): Wer braucht Kultur?
15:20 – 16:10 Uhr Michael Maurer (Jena): Was ich unter ›Kulturgeschichte‹ verstehe
16:10 – 16:40 Uhr Kaffeepause Kunstbalkon
16:40 – 17:30 Uhr Wolfgang Brückle (Luzern): Das Museum auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Immersion im 19. Jh.
17:30 – 18:20 Uhr Katharina Schüppel (Dortmund): Sharing Heritage? Kulturelles Erbe in transkulturellen Kontexten
Veranstalter: Institut für Kunstgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Germanisches Nationalmuseum
Ort: Germanisches Nationalmuseum, Aufseß-Saal
Kosten: keine Teilnahmegebühr
Anmeldung: Dr. Marina Beck
Ansprechpartnerinnen: Dr. Marina Beck (FAU) und Dr. Andrea Langer (GNM)
Time – Made in Germany
12. – 15. September 2019
Die Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC) und deren amerikanische Schwestergesellschaft NationalAssociation of Watch and Clock Collectors (NAWCC) veranstalten 2019 erstmalig gemeinsam ein internationales Symposium in Nürnberg. Unter dem Motto ,,Time – Made in Germany“ wird die beeindruckende Geschichte der Zeitmessung im deutschsprachigen Raum im Verlauf der vergangenen 700 Jahre umfassend präsentiert.
Hans Posses Netzwerke
17. – 18. Oktober 2019
Der Kunsthistoriker Hans Posse (1879–1942) war von 1910 bis zu seinem Tod im Dezember 1942 Direktor der Dresdner Gemäldegalerie und vom Sommer 1939 an der Sonderbeauftragte Adolf Hitlers. In dieser Funktion war er sowohl für den Aufbau einer Sammlung des in Linz geplanten ‚Führermuseums‘ als auch für die Vorbereitung und Umsetzung eines Verteilungsprogramms von Raubkunst auf die Museen im NS-Staat zuständig.
Der Workshop widmet sich den bisher erst in Ansätzen erforschten kunsthistorischen Netzwerken Hans Posses. Nicht zuletzt seine im Deutschen Kunstarchiv am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg verwahrten dienstlichen Reisetagebücher verdeutlichen, wie sehr Posse in seiner Position internationale Kontakte zu Fachkollegen in Museen und kunsthistorischen Institutionen nutzen konnte, die er bereits während seiner beruflichen Ausbildung und Museumslaufbahn geknüpft hatte. Mit Hans Posse sollen daher weitere Akteure aus dem Umfeld des NS-Kunstraubs in den Blick genommen werden.
Das Projekt Kommentierte Online-Edition der fünf Reisetagbücher Hans Posses (1939–1942) im Deutschen Kunstarchiv am Germanischen Nationalmuseum wird gefördert von Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg.
Tagungsprogramm (pdf)
Veranstalter: Germanisches Nationalmuseum
Gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste
Stoff der Protestanten: Textilien und Kleidung in den lutherischen und reformierten Konfessionen
24. – 26. Oktober 2019
[English version see below]
Die Tagung steht auf dem Schnittpunkt von Konfessions- sowie Textil- und Kleidungsforschung und vereint Gebiete, die erst ansatzweise zusammengeführt wurden.
Die vielgestaltige Textilkunde hat in den letzten Jahren zu beachtlichen Erkenntnissen geführt und etwa die vielschichtige Interdependenz von textiler Kultur und Theologie im Kontext der Frömmigkeit des Mittelalters herausgearbeitet. Auch die Erforschung von Bildern der Reformation und der Konfessionalisierung gehört inzwischen zum Standard der Kunstgeschichte. Doch die Frage, welche Implikationen Textilien und Kleidung für den Protestantismus haben, wurde kaum je gestellt, so dass bislang vor allem die liturgischen Gewänder im Mittelpunkt des Interesses standen.
Um sich erstmals der komplexen Bedeutung der Textilien im Protestantismus anzunähern, will die Tagung die Fragestellung nicht auf das Luthertum oder auf eine Textilgattung verengen. Vielmehr sollen auch die reformierten Bekenntnisgruppen (Calvinisten, Zwinglianer, Hugenotten), der gesamte einstmals deutschsprachige Raum (einschließlich etwa auch der Gebiete des heutigen Ostmitteleuropas) und textile Objekte jeglicher Art in den Blick genommen werden. Zudem wird der Untersuchungszeitraum über die Frühe Neuzeit hinaus bis ins 19. Jahrhundert reichen. Es steht zu vermuten, dass das Erstarken des Bürgertums und die damit einhergehende Umdeutung von Kleidung und äußerer Erscheinung auch die konfessionelle Textilkultur betraf. Darüber hinaus führten im deutschen Staatenbund die Unionen der beiden protestantischen Bekenntnisgruppen (wie die Preußische Union von 1817) zu einer intensivierten Auseinandersetzung über den protestantischen Kirchenraum und seine Ausstattung.
Tagungsprogramm (pdf)
Veranstalter: Germanisches Nationalmuseum
Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung
Ansprechpartnerinnen: PD Dr. Esther Meier und Dr. Adelheid Rasche
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The Fabric of Protestants: Textiles and Clothing in the Lutheran and Reformed Confessions
International Conference
The conference lies at the intersection of the study of confessions on the one hand and textiles and clothing on the other. It thus combines areas that have only begun to be examined together.
In recent years the multifaceted study of textiles has yielded considerable insights, for example into the complex interdependence of textile culture and theology in the context of medieval piety. Investigation of the imagery of the Protestant Reformation and the age of confessionalization is now common in art history. But the question of the implications of textiles and clothing for Protestantism has hardly been posed, and attention has focused mainly on liturgical vestments.
In order to approach the complex significance of textiles in Protestantism, the conference will focus not only on Lutherans or a single genre of textiles; it will also consider the Reformed confessions (Calvinists, Zwinglians, Huguenots), all historically German-speaking areas (including, for example, parts of present-day east-central Europe), and textile objects of all kinds. The period of investigation reaches beyond the early modern period into the 19th century. Presumably the empowerment of the bourgeoisie and the accompanying reinterpretation of textile culture and outward appearance also affected confessional textile culture. In addition, the unions of the two Protestant confessional groups in the German Confederation (such as the Prussian Union of 1817) led to an intensified involvement with Protestant church interior and its furnishings.
Abschlusstagung „Objekte im Netz. Wissenschaftliche Sammlungen im digitalen Zeitalter"
05. – 06. November 2019
Das digitale Zeitalter bietet für Museen wie Universitäten enorme Chancen, stellt die Institutionen aber gleichzeitig vor zahlreiche Fragen und Herausforderungen, wenn es um die digitale Dokumentation und virtuelle Bereitstellung ihrer Sammlungen geht.
Warum, wie und mit welchen Werkzeugen digitalisieren wir unsere Bestände? Welche Prozesse verbergen sich dahinter und welcher Infrastrukturen bedarf es dafür? Welche Zugänge möchten wir den Web-Besuchern zu unseren virtuellen Sammlungen ermöglichen? Und wie können wir das Potenzial der digitalen Objekte und Sammlungen für ihren Einsatz in Forschung und Lehre bestmöglich ausschöpfen?
Die Abschlusstagung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts Objekte im Netz. Digitalisierung und Dynamisierung der Sammlungen der Universität Erlangen-Nürnberg möchte einen ebenso konstruktiven wie kritischen (Erfahrungs-)Austausch zu diesen Fragen anregen.
Veranstalter: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Germanisches Nationalmuseum
Ort: Germanisches Nationalmuseum, Aufseß-Saal
Kosten: keine Tagungsgebühr
Ansprechpartner: Udo Andraschke M.A. (FAU), Sarah Wagner M.A. (GNM)
Tagungsprogramm mit Anmeldemodalitäten finden Sie hier.